- Herzhypertrophie
- Herzhypertrophie,Zunahme der Herzmuskelmasse und des Herzgewichts durch Vergrößerung der Muskelfaserdicke bei gleich bleibender Faserzahl. Sie tritt als natürliche Ausgleichsreaktion in Form einer begrenzten, harmonischen Herzhypertrophie aller Herzteile bei anhaltend gesteigerter Belastung (z. B. Hochleistungssport) auf, die zunächst eine Herzerweiterung hervorruft. Krankhaft verursachte Überlastungen des Herzens können auch zu einer Teilvergrößerung (exzentrische Herzhypertrophie) führen. Eine Linkshypertrophie (Linksherz) findet sich bei organischen Herzschäden (Herzklappenfehler), erhöhtem peripherem Widerstand in den Blutgefäßen (Arteriosklerose) und bei arteriellem Bluthochdruck. Eine Rechtshypertrophie (Rechtsherz) ist die Folge einer Drucksteigerung im kleinen Kreislauf durch chronische Lungenkrankheiten, die zum Cor pulmonale (Cor) führen, oder einer Widerstandserhöhung infolge Herzkrankheiten (z. B. Mitralklappenfehler, angeborener Herzfehler).Übersteigt die Herzhypertrophie das kritische Herzgewicht, tritt zunehmend eine Herzhyperplasie ein, bei der sich eine zahlenmäßige Vermehrung der Muskelfasern durch Teilung einstellt. Sie hat durch Minderung der Sauerstoffversorgung eine Abnahme der Herzleistung (Koronarinsuffizienz) zur Folge und kann in eine bleibende Herzerweiterung münden.
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Universal-Lexikon. 2012.